Italien will Aufhebung der Reisebeschränkung

Weltärztepräsident meint: "Besser am Wohnort bleiben".
© pixabay/cristianferronato

Mit dem Ende des Lockdowns in Italien ruft die Regierung in Rom die EU-Länder zur Aufhebung der Reisebeschränkungen und zum Neustart des Tourismus auf. “Nach dieser Phase der Epidemie, müssen alle EU-Länder ihre Grenzen neu öffnen und Regeln teilen, damit die Touristen in diesem Sommer in Sicherheit reisen können”, sagte der italienische Außenminister Luigi Di Maio in einer Videobotschaft.

In seinem Appell nach einem Treffen in Videokonferenz mit Vertretern von acht EU-Ländern, darunter Österreich und Deutschland, erklärte Di Maio am Montag (18.5.2020), dass Italien bereit sei, ausländische Touristen wieder zu empfangen. Di Maio begrüßte die Aussagen seines deutschen Amtskollegen Heiko Maas, wonach es zu keinen bilateralen Abkommen unter EU-Mitgliedstaaten zur Regelung der Tourismusströme im Sommer kommen wird.

“Wir müssen zusammenarbeiten. Italien wird den EU-Partnern regelmäßig die epidemiologischen Zahlen Region für Region liefern. Italien handelt auf transparente Weise”, betonte Di Maio. Maas und den Kollegen aus den anderen EU-Ländern habe er die Sicherheitsvorkehrungen vorgestellt, die Italien für die bevorstehende Sommersaison zu ergreifen plane.

Mehr Bewegungsfreiheit zwischen den Regionen wird es erst ab 3. Juni geben. Ab diesem Datum können auch Ausländer wieder nach Italien reisen, ohne sich danach einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen zu müssen.

Weltärztepräsident warnt vor gefährlichem Wettlauf

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat hingegenvor einer Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. Die deutschen Grenzen sollten angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie in beide Richtungen für Urlauber geschlossen bleiben, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom 19. Mai. “Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort”, betonte Montgomery.

Der Weltärztepräsident warnte vor einem gefährlichen Wettlauf. Die anvisierten Lockerungen für Urlauber bereiteten ihm große Sorge, weil sie einen Überbietungswettbewerb darin einleiteten, welches Land sich “weiter” und “schneller” öffne. Durch den Reiseverkehr steige das Risiko einer zweiten Infektionswelle. Sie werde härter sein als die erste, “weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden”, sagte Montgomery.

 

APA/AFP/red

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