Italiens Bahnen planen Großinvestitionen, Auslandsgeschäft im Fokus

Linie Brüssel-Amsterdam im Fokus
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Die italienischen Staatsbahnen (FS – Ferrovie dello Stato) wollen in den nächsten zehn Jahren vor allem dank Auslandsinvestitionen stark wachsen. Ziel sei es, den Konzernumsatz zu verdreifachen, berichtete Bahnchef Luigi Ferraris im Interview mit der Tageszeitung “Financial Times”. So sollen einige italienische Städte dank des Bahn-Hochgeschwindigkeitsnetzes mit europäischen Metropolen verbunden werden.

“Die italienischen Staatsbahnen richten ihr Augenmerk auf den internationalen Markt, indem wir unser technologisches Know-how exportieren und unsere Präsenz in Europa verstärken. Wir wollen die Chancen nutzen, die die Öffnung und Liberalisierung des europäischen Eisenbahnmarktes bietet. Dieses neue Panorama eröffnet interessante Perspektiven im Hochgeschwindigkeitsbereich, wie dies bereits seit einiger Zeit im Personennahverkehr der Fall ist. Wir vergessen aber den Logistikbereich nicht”, betonte Ferraris.

Zu den neuen Strecken, auf denen die italienischen Staatsbahnen mit Hochgeschwindigkeit punkten wollen, gehört die Linie Brüssel-Amsterdam. Kürzlich haben die italienischen Bahnen Exploris erworben, eine Holdinggesellschaft für den Schienengüterverkehr. Exploris wurde von der FS-Tochter Tx Logistics übernommen. “Damit sind wir zum zweitgrößten Güterverkehrsunternehmen in Deutschland aufgerückt”, erklärte der italienische Bahnchef.

Der Industrieplan der italienischen Staatsbahnen sieht auch dank der Finanzierungen aus dem EU-Wiederaufbauplan “Next Generation” Investitionen in Höhe von 25 Mrd. Euro zur Stärkung der Bahninfrastrukturen vor. Damit soll die Transportfähigkeit des italienischen Bahnsystems um mindestens 20 Prozent aufgestockt werden.

Die italienischen Staatsbahnen wollen in den nächsten Jahren die regionalen Bahnverbindungen verbessern, die von 70 Prozent der Bahnreisenden genutzt werden. Zu den Projekten zählt auch, an Bord regionaler Züge eine Wifi-Verbindung zu garantieren, wie es bereits auf Hochgeschwindigkeitszügen der Fall ist.

APA/Red.

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