Koralmbahn verbindet Graz und Klagenfurt neu

Mit der Koralmbahn beginnt zwischen Steiermark und Kärnten ein neues Bahnzeitalter mit deutlich kürzeren Reisezeiten.

12.12.2025 11:16
Redaktion
© ORF
Jungfernfahrt durch den Tunnel.

Am Freitag, 12. Dezember 2025, ist ein zentrales Infrastrukturprojekt für den Süden Österreichs offiziell in Betrieb gegangen: Die Koralmbahn verbindet Graz und Klagenfurt erstmals direkt über eine Hochleistungsstrecke durch den 33 Kilometer langen Koralmtunnel. Damit rücken die beiden Landeshauptstädte der Steiermark und Kärntens so nahe zusammen wie nie zuvor.

Hochleistungsachse durch die Koralm

Kernstück der neuen Verbindung ist der Koralmtunnel, der zwischen 2008 und 2024 errichtet und danach umfassend getestet wurde. Züge erreichen auf der Strecke Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h, im Regelbetrieb rund 230 km/h. Die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt verkürzt sich auf 41 Minuten für knapp 140 Kilometer. Aus verkehrsökonomischer Sicht entsteht damit ein gemeinsamer Zentralraum im Süden Österreichs, der bislang durch topografische Barrieren getrennt war.

Impuls für Wirtschaft und Mobilität

Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn ergeben sich neue Perspektiven für Pendler, Unternehmen und den Tourismus. Die deutlich verkürzten Reisezeiten erleichtern Tagespendelverkehr ebenso wie Geschäftsreisen zwischen den beiden Bundesländern. Auch für die Hotellerie und Gastronomie in der Region – von der Südsteiermark bis zum Wörthersee in Kärnten – dürfte die bessere Erreichbarkeit zusätzliche Nachfrage bringen.

Live aus Graz: – Koralmbahn – Freie Fahrt für das Jahrhundertprojekt. | © ORF

Langfristig ist die Strecke Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes und stärkt die Nord-Süd-Achse von Mitteleuropa bis zur Adria. Ab Sonntag, 14. Dezember 2025, geht die Koralmbahn in den regulären Fahrgastbetrieb über.

Einbindung in das alpine Tunnelnetz

Die Koralmbahn ist zugleich ein Baustein einer größeren Ausbaustrategie. Mit der geplanten Inbetriebnahme des Semmeringbasistunnels im Jahr 2030 verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Klagenfurt und Wien auf knapp über zweieinhalb Stunden, zwischen Graz und Wien auf rund eine Stunde und 50 Minuten. Für den Personenverkehr entsteht damit eine konkurrenzfähige Alternative zum Pkw, für den Güterverkehr eine leistungsfähigere Alpenquerung.

(PA/red)

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