Kroatien dreht Party-Touristen die Musik ab

Die Regierung entschied gegen die Wünsche der Gastronomen und Clubbesitzer, was zu Protesten führte.

26.03.2025 11:51
red02
© Adobe

Kroatien zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Besonders bekannt ist das Land für seine schönen Strände, das kristallklare Wasser und seine lebendige Partyszene. Vom Nachtleben in Bars und Clubs bis hin zu Partybooten, die Touristen rund um die Uhr unterhalten, hat das Land vieles zu bieten. Doch genau diese Entwicklung sorgt für zunehmende Konflikte. In den letzten Monaten äußerten Gastronomen und Clubbesitzer den Wunsch, die geltenden Lärmschutzgrenzen zu lockern, um ihren Betrieb auszuweiten. Doch die Städte Kroatiens stellen sich dagegen.

Partyszene vs. Anwohner: Städte bleiben standhaft

In den beliebten Urlaubsorten Poreč und Hvar fanden kürzlich Stadtratssitzungen statt, in denen die Erhöhung der Lärmschutzgrenzen zur Debatte stand. In beiden Städten stimmte man jedoch deutlich gegen eine Lockerung der Regelungen. Diese Entscheidung soll vor allem den Anwohnern zugutekommen, die abends durch die laute Musik belästigt werden. Trotz der möglichen negativen Auswirkungen auf den Tourismus bleibt der Schutz der lokalen Bevölkerung für die Städte von zentraler Bedeutung.

Reaktionen aus der Politik: Ein notwendiger Schutz für die Bürger

Der stellvertretende Bürgermeister von Split, Kroatiens zweitgrößter Stadt, äußerte sich kritisch gegenüber den Versuchen, die Lärmschutzgrenzen zu umgehen. In einem öffentlichen Statement betonte er, dass Einzelpersonen oftmals versuchten, ihre Interessen auf Kosten der Bürger durchzusetzen. Er hob hervor, dass solche Diskussionen in größeren Städten wie Split oder Zagreb nicht aufkämen, da dort die Kommunikation mit den zuständigen Behörden gut funktioniere.

Tourismus in Gefahr?

Die Gastronomen und Wirte, besonders auf Hvar, argumentieren, dass die strengen Lärmschutzvorgaben dem Ruf Kroatiens als attraktives Ziel für junge, feierfreudige Touristen schaden könnten. Besonders im Vergleich zu internationalen Party-Destinationen wie Ibiza, wo das Nachtleben einen größeren Stellenwert hat, sehen viele Betreiber ihre Zukunft gefährdet. Dies wirft eine breite Debatte in der Bevölkerung auf, bei der einerseits der Erhalt der lokalen Lebensqualität im Vordergrund steht, andererseits jedoch auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt werden müssen, da Kroatien stark vom Tourismus abhängig ist.

(PA/red)

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen