Lufthansa macht ernst – AUA wird zerupft

Ab 1. Jänner 2026 übernimmt die Lufthansa die Netzplanung für Kurz- und Mittelstrecken.

12.09.2025 15:22
Redaktion
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Die Lufthansa Group setzt den bereits angekündigten Umbau um: Künftig wird nicht nur die Langstrecke, sondern auch das Netzmanagement für Kurz- und Mittelstrecken zentral aus Frankfurt gesteuert. Davon betroffen sind die sogenannten Drehkreuz-Airlines – Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines. Ziel laut Unternehmensangaben: Effizienzsteigerung, bessere Vernetzung und eine klarere Marktpositionierung.

IT-Bündelung unter Vittadini

Ein weiterer Teil der Umstrukturierung betrifft die IT. Diese wird künftig konzernweit unter der Verantwortung von Technik-Vorständin Grazia Vittadini gebündelt. Damit zieht Lufthansa zentrale Steuerungsfunktionen an sich, während operative und serviceorientierte Aufgaben bei den einzelnen Airlines verbleiben.

Wien als Nebenschauplatz?

In Wien sorgt die Entwicklung für Stirnrunzeln. Schon seit der Übernahme 2009 ist die Debatte präsent, ob Austrian Airlines noch als eigenständige Marke wahrgenommen wird oder zunehmend zur Außenstelle der Konzernmutter verkommt. Mit der neuen Struktur verliert Wien-Schwechat zusätzliche Gestaltungsmacht: Welche Strecken von hier aus künftig bedient werden, hängt stärker vom Willen der Konzernzentrale ab. Damit steht auch die Rolle des Wiener Flughafens als Tor nach Osteuropa auf dem Prüfstand.

Kundenerlebnis bleibt vor Ort

Zwar betont Lufthansa, dass das Kundenerlebnis – von Bordprodukt über Catering bis zu Lounges – in der Verantwortung der nationalen Airlines bleibt. Auch Flugbetrieb und Management werden nicht angetastet. Dennoch verschiebt sich das Kräfteverhältnis deutlich: Während Frankfurt das Netzwerk diktiert, bleibt Wien die Aufgabe, es möglichst attraktiv zu inszenieren.

(APA/red)

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