Unsere Welt im Krisenmodus

Welche Katastrophen die Tourismusbranche seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs am meisten erschüttert haben. Und warum die Coronavirus-Pandemie das alles toppt.

Weil das Coronavirus reist, und zwar schnell, bangen die Österreicher um ihren nächsten Urlaub und Tourismusfachleute ums Überleben ihrer Unternehmen. Auch andere Ereignisse wie SARS 2003, die Finanzkrise 2009 oder der Terrorschock 9/11 hatten verheerende Folgen für die Reisebranche. Doch der Tourismus hat sich immer relativ schnell wieder erholt. Darauf hoffen Experten natürlich auch diesmal – wenngleich die aktuelle Pandemie alle früheren Krisen toppt. Denn Covid-19 ist weltumspannend und bringt das Reisen global zum Erliegen.

In der Tourismusbranche sind denn die Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, die in China ihren Ausgang genommen hat, besonders groß. „Wir erwarten einen ähnlichen Verlauf wie 2003 bei SARS – der Einfluss wird aber ein größerer sein, weil China einen wesentlich größeren Anteil am weltweiten Tourismus hat“, sagte der Reisebüro-Sprecher der Wirtschaftskammer, Gregor Kadanka, im Februar gegenüber Journalisten in Wien. Er gingda noch davon aus, dass die Reiseindustrie in Europa im Allgemeinen und Österreich im Speziellen nur marginal betroffen sein würde.

Gut ein Monat später, Mitte/Ende März, stellt sich die Situation freilich völlig anders dar. Aus der Epidemie wurde eine Pandemie. Will heißen: eine Krankheit beim Menschen, die sich Länder- und Kontinent-übergreifend ausbreitet. Unser Nachbarland Italien liegt mittlerweile – vor China – an erster Stelle bei der Zahl der Corona-Todesfälle. Auch z.B. Spanien, Frankreich und die Schweiz sind in Europa besonders stark betroffen. Sowie in Österreich Tirol. Unsere Bundesregierung setzt – wie jene vieler anderer Staaten – auf drastische Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen
bundesweit und Quarantäne für Risikogebiete im Westen des Landes. Ziel ist, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen, damit es nicht zu Horrorszenarien wie in Italien kommt, wo das Gesundheitssystem vollkommen überlastet ist.

Für den Tourismus bedeutet die Pandemie unter anderem: Die Bundesländer beenden die Wintersaison frühzeitig. Viele Hotels und alle Gastronomiebetriebe schließen (Ausnahme Lieferservices). Die meisten Fluglinien, darunter auch  Austrian Airlines und Laudamotion,
stellen ihren Betrieb ein. Die Flughäfen fahren auf Minimalbetrieb herunter. Es herrscht weltweit zumindest Reisewarnstufe 4 („Hohes
Sicherheitsrisiko“), in den am stärksten betroffenen Staaten Stufe 6. Das Außenministerium rät allen Österreichern von nicht notwendigen Reisen ab. Die Grenzen zu Nachbarländern werden dicht gemacht. Tourismuskonzerne wie TUI und FTI stoppen einen großen Teil ihres Geschäfts und beantragen zur Überbrückung Staatshilfe. Medienkooperationen für 2020 werden aufs Eis gelegt. Die EU stoppt Einreisen in
den Schengen-Raum. Und so weiter. Und so fort.

Die globalen Auswirkungen auf die Tourismus- und auf die Luftfahrtbranche durch die derzeitige Coronavirus-Pandemie werden also jedenfalls größer sein als jene bei der SARS-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003. Das winzige SARSVirus ist damals über die Menschen
in Südostasien hereingebrochen und hat eine Epidemie an Lungenkrankheiten verursacht. Die Bevölkerung war über Monate hinweg in Angst und Schrecken versetzt.

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