Muchas Gracias – Der sechste Sinn

In einer würdigen und doch lockeren, amüsanten und kontemplativen Feierstunde zeichnete Wiens Bürgermeister Verleger Christian W. Mucha mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt aus.

04.12.2024 18:31
red01
Helmut Tremmel
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit Ekaterina und Christian W. Mucha

Eine Hundertschaft von Prominenten, Netzwerkern, Managern, Wegbegleitern, Freunden und auch ein paar Familienangehörige trafen sich am 4. Dezember im Stadtsenatssitzungssaal, um Verleger Christian W. Mucha (70) zu ehren. Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig strich den feinen Aufstieg Muchas vom Gemeindebaubewohner zum Verlagszampano und Medienmultitalent hervor. Nicht ohne dessen Verhandlungsgeschick einerseits zu loben und andererseits zu versuchen, die Spezialität des Hauses Mucha, das Gegengeschäft, mit einem Erklärungsversuch transparent zu machen.

In gewohnt pointierter, schonungsloser (manche der Geehrten hatten Tränen in den Augen nach der Laudatio) Art machte sich Heinz Sichrovsky an eine Laudatio vom Feinsten. Mucha sei ein unmöglicher Mensch. Und zwar deshalb, weil er das Unmögliche möglich mache. In einer Zeit, in der alle ihre Mühen darauf verwenden würden, Mögliches unmöglich zu machen. Der legendäre Kulturjournalist ging auf das Geschick des Verlegers ein, seine Branchenmedien für ein breiteres Segment von Anzeigenkunden attraktiv zu gestalten: „Wen, außer uns selbst, so fragt man sich, sollten unsere minimondialen Kabalen, Triumphe und sonstige Belanglosigkeiten interessieren? Die Antwort auf meine Frage war so lapidar, wie alle elementaren Erkenntnisse der Geistesgeschichte: Die Werbebranche interessiert es.“ Und entführte schließlich ins Muchasche Geheimnis, das sich laut Sichrovsky unter dem Wort „Gegengeschäft“ subsumieren ließe. So nutze Mucha für Überlandfahrten seinen Rolls-Royce. Setze im Stadtverkehr aber auf einen Elektro-Fiat, den er als Markenbotschafter unentgeltlich zur Verfügung gestellt bekommen habe.

Am Ende ging er auf die Ankündigung Muchas ein, die Druckausgaben einzustellen und alle Aktivitäten ins Internet zu verlegen. Er bleibe gegenüber dieser Ankündigung „hoffnungsvoll skeptisch“, so Sichrovsky. Es haben schon viele Abschiedsankündigungen gegeben. Kammersängerin Christa Ludwig hätte mit ihrer Abschiedstournee eine halbe Generation beglückt.

In seinen Dankesworten hob Mucha hervor, dass er den österreichischen Rekord für die kürzeste Ehrenzeichen-Überreichung mit dem Kärntner Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser halte: 20 Minuten und 41 Sekunden für Sammeln der Festgäste, Laudatio des Landeshauptmanns, Dankesworte, musikalische Umrahmung seien in Österreich ungeschlagen. Im Gesicht des Bürgermeisters keimte Hoffnung. Geschafft hat man es dennoch nicht. Die Veranstaltung erstreckte sich dann über knapp 40 Minuten. Aber auch durchaus respektvoll gegenüber dem Gastgeber und Hausherren Ludwig und den versammelten Ehrengästen. Mucha hob hervor, dass es ihm immer ein Anliegen gewesen sei, in der Stadt Wien zu bleiben. Auch trotz der prohibitiven Anzeigenabgabe. Mucha: „Der seinerzeitige Klosterneuburger Bürgermeister und gleichzeitig Raika-Werbechef Dr. Gottfried Schuh hat uns immer wieder eingeladen, nach Klosterneuburg zu übersiedeln. Und die Refundierung der halben Steuer in Aussicht gestellt. Die meisten sind abgehauen. Ich bin in Wien geblieben. Habe die Steuern gerne gezahlt …“

Dann erläuterte Mucha, warum er seine Artikel genau sechsmal umschreibt. Nämlich, um sie zu perfektionieren. Mucha emotional: „Dafür lebe ich. Einfach das beste Produkt unseren Lesern zu bieten.“

Der Veranstaltung wohnten rund hundert Gäste bei, darunter KR Peter Berger (Druckerei Berger), NGI-Chef Andreas Bussek, Peter Dichtl (Germania Reinigung), Richard Doneiser (Doneiser), RocFortis-ChefStefan Embacher, Comedian Christoph Fälbl, Kunsthändler Walter Freller, Wien Holding-Konzernsprecher Wolfgang Gatschnegg, Havas-Chef Michael Göls, VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger, KR Gerhard Gucher, Michael Heilbrunner(Interior-Unikate), die Vorstände der Mucha-Privatstiftung Viktoria Horvath, Dominik Unger und Georg Weissenbacher, Poldi und Ivana Huber(Schreiberhaus), Robert Isop (Brillant Gebäudereinigung), Mr. Ferrari Heribert Kaspar, weischer.cinema-GF Michael Kindermann, Springer & Jacoby-GF Ralf Kober, Mag. Markus Kopeinig (Brainspiration), Haus des Meeres-Vorstand Hans Köppen, Köse Badkultur-Chef Adem Köse, Dr. Harald Kräuter(Technischer Direktor ORF), Erwin Ladenstein (Ladenstein), Mag. Lukas Leitner (Cayenne), Christina Lugner, Mag. Andreas Martin (PMC), Mag Ernst Minar (John Harris), Vienna Airport-Vorstand Dr. Harald Ofnerplus Tillmann Fuchs und Andreas Ladich aus seinem Team, Helge und Barbara Orsini-Rosenberg, Mag. Klaus Panholzer (CEO Schönbrunn Group), DDr. Horst Pirker (VGN), Schauspieler Cyril Radlher, Bundesministerin A.D. Maria Rauch-Kallat, Sänger Alexander Ribisch, Mag. Gerhard Riedler (GF RegionalMedien Wien und NÖ), Franz J Sauer (Wiener), Dir. Manfred Schuhmayer, Gewista-Chef Franz Solta, Bauträgerin Jasmin Soravia, Mag. Gian Paolo Spadola (WK Wien), KR Heinz Stiassny, Dr. Christoph Urbanek(Urbanek Real Estate), Opernsängerin Natalia Ushakova, David Wang(Kuantuz), Benjamin Weindel (Weindel Logistik), Rechtsanwalt Prof. Dr. Christian Winternitz, Dr. Alexander Wrabetz (Rapid Präsident) und Rechtsanwalt Dr. Georg Zanger, um nur einige zu nennen.

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