Anders als bei ähnlichen Ankündigungen in den Vorjahren will Lufthansa den Flugplan vollständig aufrechterhalten und keinerlei Verbindungen vorsorglich absagen. Man sei sehr zuversichtlich, sämtliche Flüge stattfinden zu lassen, erklärte eine Unternehmenssprecherin in Frankfurt. Die Warnstreiks seien rechtswidrig, so dass auch rechtliche Schritte geprüft würden.
Die UFO drohte mit weiteren Arbeitskämpfen in anderen Flugbetrieben des Konzerns in Deutschland. Man habe auch für die Gesellschaften Germanwings, Eurowings, Cityline und SunExpress streikfähige Tarifforderungen aufgestellt. In der kommenden Woche sollten die jeweiligen Tarifkommissionen über Urabstimmungen zu unbefristeten Streiks beraten. Flohr warf dem Lufthansa-Konzern vor, einen Machtkampf gegen die Spartengewerkschaften im Hause zu führen. Das hätten auch die Piloten von der Vereinigung Cockpit erlebt.
Tatsächlich zweifelt Lufthansa schon länger die Legitimität des einst siebenköpfigen Vorstands der UFO an, dem neben Flohr noch die Vorsitzende Sylvia De La Cruz und Julia Trojan angehören. Die gewerkschaftliche Tariffähigkeit der UFO will der DAX-Konzern in einem Gerichtsverfahren überprüfen lassen. Zuletzt hatte das Arbeitsgericht Frankfurt in erster Instanz festgestellt, dass UFO die Tarifverträge bei der Lufthansa-Kerngesellschaft rechtmäßig gekündigt hat. Weitere Prozesse und Gerichtsentscheidungen will die Gewerkschaft nach eigener Ankündigung nicht abwarten, weil Lufthansa ständig neue Vorwürfe erhebe.
Die Spartengewerkschaft UFO ist seit 2002 Tarifpartner des Airline-Konzerns, Streiks der Flugbegleiter hatte sie in den Jahren 2012 und 2015 organisiert.
AP/red