Österreichs Nächtigungen erreichen Rekordniveau

Trotz eines durchwachsenen Julis zeigte sich der österreichische Tourismus in der ersten Hälfte der Sommersaison 2025 stark.

27.08.2025 14:49
red04
© Adobe Stock
In den Monaten Mai bis Juli wurden in Österreich insgesamt 40,55 Millionen Nächtigungen gezählt.

Die erste Hälfte der Sommersaison 2025 hat dem österreichischen Tourismus einen neuen Höchststand bei Nächtigungen und Ankünften beschert. Trotz eines wetterbedingt schwächeren Julis verzeichnete die Branche von Mai bis Juli ein solides Wachstum – getragen vor allem von ausländischen Gästen.

Rekord bei Nächtigungen und Ankünften

Wie die Statistik Austria am heutigen Mittwoch mitteilte, wurden in den Monaten Mai bis Juli insgesamt 40,55 Millionen Nächtigungen gezählt. Das entspricht einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und stellt einen neuen Rekordwert für diesen Zeitraum dar. Auch bei den Ankünften – also der Gesamtzahl an Gästen unabhängig von der Aufenthaltsdauer – wurde mit 13,40 Millionen ein Höchstwert erreicht, was einem Anstieg von 1,5 Prozent entspricht.

Juli schwächelt

Während Mai und Juni teils kräftige Zuwächse verbuchten, zeigte der Juli Schwächen. Mit 18,55 Millionen Nächtigungen wurden im Vergleich zum Juli 2024 1,3 Prozent weniger Übernachtungen registriert. Laut Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor der Statistik Austria, dürfte das Wetter eine entscheidende Rolle gespielt haben. Besonders betroffen waren inländische Gäste, deren Nächtigungen um 4,4 Prozent zurückgingen. Die ausländischen Gäste hingegen zeigten sich stabil – hier gab es lediglich einen leichten Rückgang von 0,2 Prozent. Schon der Mai hatte sich mit 8,5 Millionen Nächtigungen als verhalten präsentiert, wie bereits im Vorfeld bekannt war. Der Juni hingegen brachte mit einem Plus von 14,6 Prozent und 13,5 Millionen Übernachtungen einen regelrechten Aufschwung, der den Saisonverlauf maßgeblich prägte.

Herkunft der Gäste

Der Tourismusaufschwung ist maßgeblich auf ausländische Gäste zurückzuführen, deren Nächtigungen um 1,8 Prozent zunahmen. Insgesamt stammten rund 70 Prozent der Nächtigungen aus dem Ausland. Die Zahl der inländischen Übernachtungen blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Nicht alle Bundesländer entwickelten sich allerdings gleich: Während Salzburg und Tirol im Juli leichte Zuwächse bei den Nächtigungen verzeichneten, mussten andere Regionen deutliche Rückgänge hinnehmen. Besonders betroffen war Niederösterreich mit einem Minus von fast sieben Prozent, gefolgt von Oberösterreich (-4,3 Prozent) und Kärnten(-4,2 Prozent). Im erweiterten Zeitraum von Mai bis Juli zeigte sich ein ähnliches Bild. Die stärksten Zuwächse verzeichnete Salzburg mit einem Plus von drei Prozent, während in Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten leichte Rückgänge zwischen 0,5 und 1,5 Prozent zu beobachten waren.

Jahresbilanz bisher leicht positiv

Wird der Zeitraum von Jänner bis Juli 2025 betrachtet, ergibt sich ein knapp positives Gesamtbild. Insgesamt wurden 94,7 Millionen Nächtigungen gezählt – ein Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervor sticht dabei die Bundeshauptstadt Wien, die ein Nächtigungswachstum von 5,3 Prozent verbuchen konnte. Auf der anderen Seite verzeichnete Kärnten mit einem Rückgang von zwei Prozent den deutlichsten Rückschlag.

Hoffnung auf stabile Spätsaison

Ob die zweite Hälfte der Sommersaison an die bisherigen Erfolge anschließen kann, bleibt offen. Die Wetterlage, internationale Reisetätigkeit und wirtschaftliche Rahmenbedingungen werden entscheidend dafür sein, ob der positive Trend anhält oder die Rekordzahlen im Herbst relativiert werden. Die Branche bleibt optimistisch, fordert aber politische Entlastungen, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

(PA/red)

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen