TUI muss Gewinneinbruch hinnehmen

Das Flugverbot der Boeing 737 MAX kostet dem Reisekonzern fast 300 Millionen Euro.
© TUI AG

V.l.n.r.: Fritz Joussen (Vorstandsvorsitzender TUI Group), Dieter Zetschke (Aufsichtsratsvorsitzender TUI Group) und Klaus Mangold (ehem. Aufsichtsratsvorsitzender)

Das Flugverbot für die Boeing 737 MAX hat dem weltgrößten Reisekonzern TUI einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das bereinigte Ergebnis (Ebita) im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 sei um rund ein Viertel auf 893 Mio. Euro gesunken, sagte TUI-Chef Fritz Joussen am Mittwoch (11.12.).

Ohne das Flugverbot hätte der Gewinn auf Vorjahresniveau gelegen – “dem besten Ergebnis in der Unternehmensgeschichte”. Der Konzern profitierte von der Pleite seines größten Konkurrenten Thomas Cook und sprach von einem “erheblichen Zulauf an neuen Kunden”. Anleger müssen sich allerdings künftig auf geringere Dividenden einstellen. Denn das Management will stattdessen verstärkt investieren – etwa in das Digitalgeschäft und in Hotels.

Das seit März bestehende Flugverbot der 737 MAX führte bei TUI zu Belastungen von 293 Mio. Euro. Nach zwei Abstürzen des Boeing-Modells mit Hunderten Toten müssen die Maschinen am Boden bleiben. Sollten die Flugzeuge bis Ende April 2020 nicht fliegen können, rechnet Joussen mit zusätzlichen Kosten von etwa 130 Mio. Euro. Bei einem Flugverbot bis Ende September 2020 kämen weitere Kosten von rund 220 bis 270 Mio. Euro hinzu.

Für 2020 peilt Joussen einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) auf 950 Mio. bis 1,05 Mrd. Euro an. Mögliche Entschädigungen von Boeing seien darin noch nicht enthalten und könnten auch nicht beziffert werden.

APA/red

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