Schweizer Nobelort will Eintrittsgebühr
Venedig machte es vor, jetzt denkt auch Zermatt daran, von Tagesgästen eine Gebühr zu verlangen.
Rund zwei Millionen Euro hat das italienische Lagunenstädten Venedig in diesem Jahr von seinen Tagesgästen kassiert. Soweit das Positive. Doch das Ziel der Gebühr, die Zahl der Tagestouristen zu senken, wurde nicht erreicht. Im Gegenteil.
Als weitere Maßnahmen wurden zunächst eine Obergrenze für Touristengruppen und ein Lautsprecherverbot verhängt. Zudem wird die Gebühr, die in diesem Jahr fünf Euro betrug, kommendes Jahr auf bis zu 10 Euro angehoben.
Diese Erfahrungen schrecken den Schweizer Bergort Zermatt jedoch nicht ab. Dort fordert man derzeit ebenfalls vehement eine Gebühr von Tagesgästen. Steigt allerdings gleich mit typisch schweizerischen Preisen ein: 13 Euro, so das Begehr, soll sie betragen. Das Ansinnen wird auch von der Bevölkerung unterstützt.
Ein Foto – und ab
In dem als Nobelskiort bekannten Dorf staut sich der Ärger vor allem gegen die „Handy-Touristen“ an. Täglich bis zu 8.000 würden im Sommer einfallen, ein paar Handy-Fotos schießen und sich nach wenigen Stunden wieder trollen. Die Bewohner fühlen sich dadurch allerdings mittlerweile belästigt.
Mithilfe der Eintrittsgebühr will man den Fokus wieder auf längere Aufenthalte legen. Aus den Einnahmen sollen nachhaltige Projekte der Gemeinde finanziert werden.
Noch scheint allerdings unklar, ob eine derartige Gebühr rechtlich überhaupt umzusetzen ist.