Staatsoper als Wirtschaftsmotor für den Tourismus
Die Wirtschaftskammer Wien berechnete erstmals den ökonomischen Beitrag der Wiener Staatsoper.
Die Wiener Staatsoper ist weit mehr als ein kulturelles Aushängeschild: Sie fungiert als bedeutender Wirtschaftsfaktor für Wien und ganz Österreich. Laut einer erstmals von der Wirtschaftskammer Wien durchgeführten Analyse generiert die Staatsoper jährlich einen volkswirtschaftlichen Beitrag von fast 300 Millionen Euro. Staatsoperndirektor Bogdan Roščić betont: „Die staatliche Subvention fließt in Form fiskalischer Effekte fast vollständig an den Finanzminister zurück.“ Dies unterstreicht die wirtschaftliche wie kulturelle Relevanz dieser Institution.
Wirtschaftliche Relevanz zählt
Die Untersuchung der Saison 2023/24 zeigt, dass der Betrieb der Staatsoper als Wirtschaftseinheit eine enorme Wertschöpfung generiert. Mit Ausgaben von rund 145 Millionen Euro, davon 14 Millionen Euro für Investitionen, trägt die Staatsoper 177 Millionen Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Diese Summe entsteht durch Personalkosten für die rund 1.000 Mitarbeiter sowie durch Sachausgaben. Die daraus resultierende Steuer- und Abgabenleistung beläuft sich auf 44 Millionen Euro. Zudem sichert die Oper allein durch ihre Betriebsausgaben 1.700 Arbeitsplätze.
Tourismus als Schlüsselkomponente
Die Staatsoper ist ein Magnet für Kulturreisende aus aller Welt. Mit einer Sitzplatzauslastung von nahezu 100 Prozent zählte sie in der vergangenen Saison rund 650.000 Besucher. Etwa 40 Prozent der Gäste reisen aus dem Ausland an, weitere 20 Prozent kommen aus anderen österreichischen Bundesländern. Durchschnittlich verbringen auswärtige Besucher 2,3 Nächte in Wien. Diese touristischen Ausgaben generieren einen weiteren BIP-Beitrag von 119 Millionen Euro, schaffen 2.000 Arbeitsplätze und führen zu zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe von 35 Millionen Euro.
Positive Effekte für Wien
Der überwiegende Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung bleibt direkt in Wien: 250 Millionen Euro des gesamten Beitrags werden hier generiert, 3.300 Arbeitsplätze gesichert. Besonders profitieren Beherbergung und Gastronomie mit einer jährlichen Wertschöpfung von 52 Millionen Euro. Der Einzelhandel trägt mit 14,5 Millionen Euro ebenfalls erheblich bei. „Diese Kulturinstitution ist sozusagen sowohl ein musikalischer als auch ein ökonomischer Genuss“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
Teil der Kultur
Die Wiener Staatsoper beweist mit ihren guten Zahlen, wie Kultur und Wirtschaft ineinandergreifen. Die Exzellenz der am Haus beschäftigten Künstler und Künstlerinnen und das musikalische Erbe der Komponisten und Dramaturgen, von den die Großartigen allesamt nicht mehr am Leben sind, tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität und Attraktivität Wiens bei. Diese Synergie macht die Staatsoper nicht nur zu einem kulturellen und musikalischen, sondern auch zu einem ökonomischen Schatz, der weit über die Grenzen Wiens hinaus funkelt.
(PA/red)