Südkorea: Super-U-Bahn soll Geburtenrate steigern

Minister: Weniger Zeit fürs Pendeln soll mehr Zeit für die Kinder bringen
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In Südkorea soll eine Art Super-U-Bahn zu einer Erhöhung der Geburtenrate führen. Präsident Yoon Suk Yeol weihte am Freitag einen ersten Streckenabschnitt des 134 Billionen Won (92 Milliarden Euro) teuren Projektes in der Hauptstadt Seoul ein. Kürzere Fahrtzeiten werden es den Menschen ermöglichen, „morgens und abends mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen“, sagte das Staatsoberhaupt.

Die Regierung hofft, dass durch die geplante Hochgeschwindigkeits-U-Bahn mehr junge Menschen in den Randbezirken der knapp zehn Millionen Einwohner zählenden Metropole ermutigt werden, Kinder zu bekommen. Südkorea hat die niedrigste Geburtenrate der Welt.

Für den Great Train eXpress (GTX) sollen bis 2035 sechs Linien gebaut werden, die Seoul und mehrere Außenbezirke verbinden. Der GTX würde es jungen Leuten ermöglichen, ein Haus weit weg von der Hauptstadt in Betracht zu ziehen, ohne stundenlang pendeln zu müssen, sagte Minister Park Sang-woo der Nachrichtenagentur Reuters. „Wie soll man bei einer zweistündigen Pendelzeit auf dem Heimweg noch Zeit für seine Kinder finden? Die Idee ist, den Menschen nach der Arbeit mehr Freizeit zu ermöglichen.“ Die Zeit, die sie einsparen würden, könnten sie für ihre Familien nutzen.

Viele junge Paare in Südkorea haben lange Wege zum Arbeitsplatz und enge, teure Wohnungen im Großraum Seoul als Hauptgründe dafür genannt, nicht zu heiraten und eine Familie zu gründen. In der Metropol-Region, die landesweit die niedrigste Geburtenrate verzeichnet, lebt die Hälfte aller Südkoreaner.

Der vom Präsidenten eingeweihte Streckenabschnitt der ersten Linie soll die Fahrzeit zwischen dem Seouler Stadtteil Suseo und der Satellitenstadt Dongtan von derzeit 80 Minuten mit Bus auf dann 19 Minuten mit der neuen U-Bahn verkürzen. Der GTX soll eines der schnellsten U-Bahn-Systeme der Welt werden, die Züge sollen mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 km/h verkehren.

APA/Red.

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