Im Rahmen eines Seminars des Bundesverbands Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM) diskutierten kürzlich 100 Fachleute der Branche über die Rolle der einzelnen österreichischen Destinationen. Dabei gab der BÖTM bekannt, künftig als Destinationsnetzwerk zu fungieren. Die Institution will als Sprachrohr zwischen Destinationen, Landestourismusorganisationen, der Österreich Werbung (ÖW) und dem Bund auftreten. „Kooperationskultur ist das Gebot der Stunde. Uns geht es darum, voneinander zu lernen, neue Ideen zu entwickeln und weg von der alten Konkurrenzstruktur zu denken“, meint Josef Schirgi, Präsident des BÖTM.
Da in Zukunft nicht mehr in Märkte und Kampagnen gedacht werden soll, sondern in Zielgruppen und Communitys, soll auch bis 2021 die Österreich Werbung (ÖW) reorganisiert werden. Ein Zukunftsbild der ÖW könnte sein, dass sie zum Kommunikationshaus für Urlaub in Österreich wird. Zudem soll das Thema Datenallianz in die Hände der ÖW gelegt werden.
„1800 Tourismusdestinationen mit gleichvielen Schnittstellen produzieren Datenfriedhöfe und verpulvern dabei viel Geld“, zeigte Martin Schobert von Tourismusdesign kritisch auf. Nur 20 Prozent aller Gäste in Österreich sind Neukunden. 80 Prozent sind Stammgäste. „Die Daten liegen vor, aber wir machen kaum was damit“, so Schobert.Gefordert wird also eine sinnvolle Datenfusionierung, aber nicht eine bloße Bündelung von Homepages. Denn laut den Tourismusmanagern sollen Kundendaten dazu genützt werden, um dem Gast ein zeitgemäßes Urlaubserlebnis zu bieten. Dazu müssen zunächst einmal auf nationaler Ebene gemeinsame Datenstandards festgelegt werden. Das ist nach Angaben des BÖTM Aufgabe der Länder und der Österreich Werbung.
PA/red
