Trumps Wahlsieg: Die Auswirkung auf die Touristik
Experten geben Einblick, ob und welchen Einfluss Trumps Wahlsieg auf die US-Touristik haben könnte.
Nordamerika-Spezialisten, wie Canusa-Chef Tilo Krause-Dünow und America-Unlimited-Chef Timo Kohlenberg, rechnen nicht mit anhaltenden Einschnitten im US-Geschäft. Doch insgesamt könnte die erneute Präsidentschaft Donald Trumps (Foto) durchaus Auswirkungen auf die touristische Landschaft der Vereinigten Staaten haben.
Beide verweisen auf starke Buchungen für 2025, bei denen sich ungeachtet hoher Preise ein Trend zu höherwertigen Buchungen abzeichnet. Daran werde sich auch unter einem Präsidenten Trump nichts ändern, glauben beide. Das habe auch die Erfahrung des Jahres 2017 gezeigt, in dem der Republikaner zu seiner ersten Amtszeit antrat.
Folgen einer restriktiveren Reisepolitik
US-Medien wie die Portale Skift und Travel Weekly verweisen zudem darauf, dass Trumps Regierungszeit erneut für eine restriktivere Einreisepolitik stehen dürfte. Für internationale Reisende bedeute die Aussicht auf erneute Einreiseverbote eine zusätzliche Unsicherheit, unterstreichen sie. Zwar dürfte dies Reisende aus der EU nicht unmittelbar treffen, doch auf die Nachfrage aus anderen Ländern könnte Trumps Politik durchaus Auswirkungen haben.
Da die Regierung eine Rückkehr zu einer strengeren Einwanderungspolitik ankündigte, müssen sich Unternehmen, die auf ausländische Saison- und Zeitarbeitskräfte angewiesen sind, auf mögliche Engpässe einstellen. Hotels, Restaurants und Resorts – Branchen, die bereits mit einem pandemiebedingten Arbeitskräfterückgang zu kämpfen haben – könnten verstärkt unter Druck geraten, Stellen zu besetzen, die traditionell von ausländischen Arbeitskräften besetzt werden.
Zölle, Regelungen und das Klima
Trumps Begeisterung für Zölle könnte laut US-Medien zusätzlich Handelskonflikte neu entfachen. Dies kann zu Preissteigerungen und einem Rückgang der Nachfrage nach Reisedienstleistungen führen. Sollten China und andere Handelspartner Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, könnten außerdem Boeing und andere US-Luftfahrtunternehmen benachteiligt werden.
Eine Chance für die Branche unter Trump besteht dennoch in möglichen Lockerungen hoher wettbewerbsrechtlicher Hürden für Fusionen und die Abschaffung strenger Regeln für Airlines, welche unter der Biden-Präsidentschaft etabliert wurden. Ein weiterer Punkt: Trumps voraussichtliche Kehrtwende in der Klimapolitik. Diese könnte für die Reisebranche, die zunehmend in Nachhaltigkeit investiert hat – Beispiel: nachhaltiger Flugtreibstoff – den Fortschritt hin zu umweltfreundlicheren Reiselösungen verlangsamen.