Die US-Flugsicherheitsbehörde FAA hat nach einer Untersuchung Mängel in der Qualitätssicherung von Boeing aufgedeckt. Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht einer FAA-Kommission gibt es unter den Mitarbeitern Verwirrung über ihre Rolle im Sicherheitsmanagement aufgrund von komplexen und sich ständig ändernden Verfahren und Schulungen.
Es wurden Zweifel geäußert, dass interne Meldungen über Qualitätsprobleme keine negativen Konsequenzen hätten. Insbesondere in der Verkehrsflugzeug-Sparte von Boeing fand die FAA-Kommission keinen einheitlichen und klaren Weg für die Mitarbeiter, Qualitätsmängel zu melden.
Die Mitarbeiter verstanden laut dem Bericht nicht, wie die verschiedenen Berichtssysteme zu bedienen sind und welches System sie wann nutzen sollten. Sie neigten dazu, formelle Verfahren zu umgehen und Probleme eher ihren Vorgesetzten mitzuteilen. Die Kommission äußerte Besorgnis, dass dies Boeing-Beschäftigte davon abhalten könnte, Probleme zu melden.
Boeing betonte, dass das Unternehmen die FAA-Kommission unterstützt habe und bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätskultur ergriffen habe. Der Bericht werde evaluiert, um weitere Schritte abzuleiten.
Der Flugzeugbauer steht derzeit unter verstärktem Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern, nachdem Anfang Januar bei einem Vorfall mit einer fast neuen Boeing 737-9 Max ein Rumpfteil herausgebrochen war. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB stellte fest, dass an dem Fragment Befestigungsbolzen fehlten.
APA/Red.
