„Wiener Melange“ am Tag des Kaffees
Am 1. Oktober feiern die Wiener Kaffeehäuser den Tag des Kaffees mit einer Goodie-Bag-Aktion in der Innenstadt.

In Wien hat der Kaffee seinen festen Platz im Alltag – nicht nur am Internationalen Tag des Kaffees. Heuer rücken die Wiener Cafétiers die „Wiener Melange“ in den Mittelpunkt des Aktionstages. Vor der Oper, am Stephansdom und am Schwedenplatz werden am 1. Oktober Frühstückssackerln verteilt, gefüllt mit Kipferl, Mineralwasser und kleinen Überraschungen.
Obwohl mehr als 40 Kaffeespezialitäten auf den Karten der Kaffeehäuser stehen, gilt die Melange seit Jahrhunderten als Klassiker. Bereits 1803 wurde sie in der Wiener Zeitung als „Melange à la Viennoise“ erwähnt. Das Rezept ist schlicht: ein verlängerter Mokka, warme Milch und Milchschaum in der Schale. „Die Wiener Melange ist wohl so bekannt wie das Wiener Schnitzel und für die Wiener Gastlichkeit genauso wichtig“, betont Thomas Peschta, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien.
Kaffeehaus als zweites Wohnzimmer
Die Bedeutung des Kaffeehauses für die Stadt dokumentiert eine Studie der KMU Forschung: Ein Drittel der Wiener Bevölkerung – mehr als eine halbe Million Menschen – besucht mindestens einmal pro Woche ein Kaffeehaus, ein weiteres Viertel mehrmals pro Monat. „Das Kaffeehaus ist noch immer das zweite Wohnzimmer der Wienerinnen und Wiener“, sagt Wolfgang Binder, Berufsgruppensprecher der Wiener Kaffeehäuser.
330 Jahre Tradition
Die Geschichte des Kaffees in Wien reicht bis zur Türkenbelagerung 1683 zurück. Bereits 1685 eröffnete das erste Kaffeehaus. Anfang des 19. Jahrhunderts existierten rund 90 Betriebe, zur Jahrhundertwende 1.200. Heute zählen die Statistiken etwa 1.900 Standorte mit 1.500 Konzessionen: darunter 870 klassische Kaffeehäuser, 580 Kaffee-Restaurants, 345 Espressi und 160 Kaffee-Konditoreien.
(PA/red)