WIFO: Aus für Wintersaison so gut wie fix

Lockdown-bedingter Nachfrageeinbruch von rund 90% in der Vorsaison, 83% weniger Nächtigungen im gesamten Winterhalbjahr zu erwarten.
© Pixabay

die COVID-19-Krise schon im Sommer 2020 erheblich negative Auswirkungen auf den heimischen Tourismus, kam die Nachfrage in den ersten beiden Monaten der laufenden Wintersaison 2020/21 aufgrund weiterer Lockdowns in Österreich und auf wichtigen Herkunftsmärkten fast vollständig zum Erliegen (Ankünfte ‑93,6%, Übernachtungen ‑89,4%, Umsätze: nominell ‑90,3%, real ‑90,0%).

Der Start in die Wintersaison 2020/21 wurde bereits im November vom zweiten Lockdown überschattet (Ankünfte ‑90,0%, Nächtigungen ‑79,7%), der fast nahtlos in den dritten Lockdown überging. Touristische Aktivitäten waren daher auch im Dezember 2020 praktisch kaum möglich (mit Ausnahme notwendiger dienstlicher Reisen sowie Kuraufenthalten; Gästeankünfte ‑95,9%, Übernachtungen ‑93,5%). Insgesamt belief sich die Zahl der Gäste in österreichischen Beherbergungsbetrieben in der Wintervorsaison damit nur auf rund 375.800 (‑93,6% gegenüber November bis Dezember 2019), jene der Nächtigungen auf 1,86 Mio. (‑89,4%). Erste Schätzungen des WIFO zu den Einnahmen im heimischen Tourismus spiegeln diese Entwicklung wider (nominell ‑90,3%, real ‑90,0%; ohne Berücksichtigungen von Zahlungen der öffentlichen Hand im Rahmen der COVID-19-Hilfen).

Einer aktuellen Schätzung des WIFO zufolge dürfte sich die Zahl der Nächtigungen im Winter 2020/21 auf insgesamt nur rund 10,2 Mio. belaufen und damit, um etwa 83% unter dem Vorjahresniveau zu liegen kommen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die ausländische Nachfrage aufgrund von Reisebeschränkungen auch im März 2021 Großteils ausfallen wird und erst im April ein relevantes Niveau erreichen wird. Für den Binnentourismus wird, sofern es zu einer Aufhebung des touristischen Betretungsverbotes kommt, ein verhaltener Start im März sowie eine deutliche Entspannung im April erwartet.

Unter den getroffenen Annahmen würde sich die Gästestruktur über das gesamte Winterhalbjahr betrachtet signifikant zugunsten inländischer Touristen verschieben, deren Nächtigungsmarktanteil 2020/21 auf rund 44% ansteigen könnte.

Die Tourismuseinnahmen werden im Winter 2020/21 nicht nur durch entfallende Ausgaben von nächtigenden Touristen, sondern zudem durch beträchtliche Einbußen bei Tagesgästen verringert werden. Aufgrund fehlender Informationen dazu wird hier angenommen, dass Nächtigungs- und Tagestourismus gleich stark einbrechen.

 

PA/Red.

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