Restaurierung live im Schloss Schönbrunn
Der barocke Zeremoniensaal bleibt trotz laufender Arbeiten geöffnet und gewährt einen Blick auf den Fortschritt.

Der Zeremoniensaal von Schloss Schönbrunn zählt zu den eindrucksvollsten Prunkräumen der kaiserlichen Sommerresidenz. Aktuell wird er umfassend restauriert – doch anders als bei vielen Bauvorhaben bleibt der Zugang für Gäste geöffnet. Besucher haben somit die seltene Gelegenheit, den Prozess der Restaurierung hautnah zu erleben und dabei Einblicke in die kunsthistorische Arbeit hinter den Kulissen zu gewinnen.
Restaurierung mitten im Schloss
Im Zentrum der Arbeiten steht die monumentale Gemäldeserie zur Hochzeit von Erzherzog Joseph mit Prinzessin Isabella von Bourbon-Parma. Diese großformatigen Werke, die einst als politisches Statement der Habsburger dienten, wurden im Schloss fachgerecht von den Wänden abgenommen und befinden sich nun in einem speziell eingerichteten Restaurierungsatelier im Salon Franz Karls – nur wenige Schritte vom Zeremoniensaal entfernt.

Die Gäste können den Restauratoren zwar nicht direkt bei der Arbeit zusehen, erfahren aber bei einem Besuch, wie historische Kunst aufwendig gesichert und für kommende Generationen bewahrt wird. Die Entscheidung, die Werke nicht außer Haus zu geben, unterstreicht die außergewöhnliche Bedeutung der Gemälde.
Barocke Atmosphäre trotz Baugerüst
Die Arbeiten an Wandvertäfelung und Decke erfordern eine besondere Lösung: Eine „Raum-in-Raum“-Konstruktion ermöglicht es den Besuchern, den Zeremoniensaal weiterhin zu durchqueren. Das temporäre Gerüst ist so konzipiert, dass die prunkvolle Raumwirkung erhalten bleibt – und gleichzeitig eine sichere Arbeitsumgebung für die Restaurierung schafft.
Damit wird der Rundgang durch Schloss Schönbrunn nicht etwa eingeschränkt, sondern um eine spannende Perspektive erweitert. Kunstinteressierte erleben ein Stück Denkmalpflege in Aktion – ein zusätzlicher Anreiz, den Palast gerade jetzt zu besuchen.
Ein Erlebnis für Kulturbegeisterte
Ob als Kunstliebhaber, Tourist oder Wien-Besucher: Der Blick auf den fortlaufenden Erhalt eines der bedeutendsten barocken Gesamtkunstwerke Europas macht den Besuch im Schloss derzeit besonders eindrucksvoll. Und wer noch mehr sehen möchte, kann auch bereits restaurierte Objekte und andere Prunkräume besichtigen – etwa das berühmte Porträt Maria Theresias im Zeremoniensaal oder die prachtvoll erhaltene Große Galerie.
Die Restaurierung läuft bis Ende 2026.
(PA/red)