Airbus mit sinkendem operativem Ergebnis
Der europäische Flugzeugbauer Airbus nennt Lieferprobleme und Abschreibungen als Belastungen.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im vergangenen Jahr zwar die eigenen Erwartungen erfüllt, muss jedoch erhebliche Rückschläge verkraften. Trotz eines Umsatzanstiegs um 6 % auf 69,2 Milliarden Euro sank das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 5,8 auf 5,4 Milliarden Euro. Probleme in der Raumfahrt- und Rüstungssparte sowie Lieferengpässe belasteten die Bilanz.
Raumfahrt- und Rüstungsgeschäft schwach
Besonders schwer wiegt die schwache Entwicklung im Satelliten- und Rüstungsgeschäft:
- 1,3 Milliarden Euro Abschreibungen in der Raumfahrtsparte, davon allein 300 Millionen Euro im Jahr 2024.
- Enttäuschende Bestellungen für das Militär-Transportflugzeug A400M, insbesondere aus Europa.
Vorstandschef Guillaume Faury sprach von einem „harten Jahr“ für Airbus und verwies auf anhaltende Schwierigkeiten in der Lieferkette, die sich besonders beim Langstreckenflugzeug A350 und dem kleineren A220 bemerkbar machten.
Lieferprobleme
Airbus konnte 766 Verkehrsflugzeuge ausliefern, weniger als ursprünglich geplant. Die Prognose für 2024 lag zunächst bei 800 Flugzeugen, musste aber aufgrund der unzureichenden Produktionskapazitäten von Zulieferern nach unten korrigiert werden.
Ein besonderer Engpass trat bei Spirit AeroSystems auf, einem wichtigen Zulieferer für Flugzeugteile, dessen Werke teilweise an Airbus übergehen sollen. Die Kosten dieser Integration sind bereits in die Planungen für 2025 einkalkuliert.
Marktentwicklungen in China
Während Airbus weiterhin auf dem chinesischen Markt präsent ist, gibt es keine Hinweise auf eine signifikante Reduzierung von Bestellungen aus China im Jahr 2024. Im Gegenteil, es wurden bedeutende Aufträge verzeichnet, darunter eine Bestellung über 80 A320neo durch die China Development Bank Financial Leasing. Zudem teilte Airbus im November 2024 mit, dass die Zertifizierung des A330neo in China planmäßig verläuft, mit erwarteten Auslieferungen im Jahr 2025
Airbus setzt auf Wachstum
Trotz der angespannten Lage erhöht Airbus die Dividende um 20 Cent auf 3,00 Euro pro Aktie, davon 1,00 Euro als Sonderdividende. Das Unternehmen begründet dies mit Zuversicht für die kommenden Jahre. Airbus hält trotz Herausforderungen an seiner Dividendenpolitik fest. Boeing hatte zuletzt keine Dividende ausgeschüttet.
Für das laufende Jahr strebt der Konzern eine Erhöhung der Auslieferungen auf 820 Maschinen (+7 %) an. Das bereinigte EBIT soll auf 7 Milliarden Euro steigen – eine Zielmarke, die eigentlich schon 2024 erreicht werden sollte.
Während Airbus auf eine Erholung setzt, bleibt die Herausforderung bestehen, Produktionsprobleme zu lösen und wettbewerbsfähig gegenüber neuen Marktteilnehmern zu bleiben. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die ambitionierten Ziele realistisch sind.
(APA/red)