Konsortium will Flughafen Linz stabilisieren
Oberösterreichische Unternehmer wollen den Flughafen Linz mit frischem Kapital und neuen Ideen wieder auf Kurs bringen und seine Zukunft langfristig sichern.
Ein Konsortium rund um den Unternehmer Manfred Zorn aus Hofkirchen an der Trattnach hat am heutigen Montag dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) seine Pläne für eine Beteiligung am Flughafen Linz vorgestellt. Ziel der Initiative ist es, die wirtschaftlich angeschlagene Infrastruktur langfristig zu sichern und ihre Anbindung an internationale Drehkreuze aufrechtzuerhalten. Achleitner bezeichnete das Engagement als „sehr zu begrüßen“ und hob hervor, dass Politik und Wirtschaft dasselbe Ziel teilten: „den Flughafen Linz für den Frachtverkehr, den Export und als Tor zur Welt aufrechtzuerhalten“.
Unternehmerinitiative will Anteile übernehmen
Zorn plant, gemeinsam mit rund 100 oberösterreichischen Unternehmen die Anteile der Stadt Linz – die derzeit gemeinsam mit dem Land Oberösterreich jeweils 50 Prozent hält – zu übernehmen. Ein direkter Kauf ist allerdings nicht vorgesehen. Über künftige Beteiligungsverhältnisse soll noch mit der Stadt Linz verhandelt werden. Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) hatte bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert. Das Land wolle laut Achleitner weiterhin in engem Austausch mit dem Unternehmer bleiben.
Flughafen Linz in der Krise
Der Flughafen Linz befindet sich seit Jahren in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Seit fünf Jahren schreibt er Verluste, die Rücklagen sind weitgehend aufgebraucht, und die Passagierzahlen sinken kontinuierlich. Im Jahr 2024 wurden rund 181.000 Fluggäste gezählt, ein Rückgang um 22,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben dem Passagierbereich spielt der Frachtverkehr eine immer wichtigere Rolle. Gerade für das exportorientierte Oberösterreich gilt der Flughafen als strategisch bedeutsame Infrastruktur.
Maßnahmen zur Stabilisierung
Um die Zukunft des Standorts abzusichern, arbeitet das Land Oberösterreich an Konzepten zur Wiederherstellung direkter internationaler Anbindungen. Konkret soll die Verbindung zwischen Linz und Frankfurt, die bislang von Austrian Airlines bedient wurde, wieder aufgenommen werden. Geplant ist eine Ausschreibung der Flugverbindung Linz–Frankfurt, deren Aufbau durch eine Anschubfinanzierungdes Landes unterstützt werden soll. Die erforderliche EU-rechtliche Genehmigung steht allerdings noch aus. Achleitner unterstrich, dass auch die Wirtschaft gefordert sei, zur Auslastung des Flughafens beizutragen. Sollte es dem Unternehmerkonsortium gelingen, wie angekündigt vier Millionen Euro an Mitteln für den Flughafen zu mobilisieren, könnten diese laut Achleitner am besten für den Ankauf von Flugtickets eingesetzt werden, um die Nachfrage zu sichern.
(APA/red)