Wunderbare Jahre

In den ersten dreißig Jahren hat FaktuM einiges mitgemacht: War Trauzeuge bei Elefantenhochzeiten, ist gegen Rabattschlachten angelaufen, hat Counterstars gekürt. Ein Parforceritt durch die Zeit.
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Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit. Mit FM, dem FachMagazin für Gastronomie, Hotellerie und Fremdenverkehr, hatte sich der Mucha Verlag bereits erfolgreich dem Incoming angenommen. Und Meilensteine gesetzt. Etwa mit dem FM-Incoming-Preis, der an Personen verliehen wurde, die sich um den Fremdenverkehr in Österreich verdient gemacht hatten.

Da war es nur logisch, dass man sich auch dem Outgoing-Markt widmen würde. Besonders, da sich immer mehr Österreicher einen Urlaub leisten konnten. Und zu diesem Zwecke das Reisebüro aufsuchten. Dort trafen die Angebote der Veranstalter und Fluglinien zusammen. Internetauftritt oder gar Onlinebuchung, das waren damals noch Fremdwörter. Mit den Handys telefonierte man damals bestenfalls. Smartphone und Apps waren noch nicht in Sicht. Von Buchungsplattformen, die in direkte Konkurrenz zu Reisebüros treten könnten, hatte man noch nicht gehört. Die Konkurrenz am Markt war so schon groß genug. Und man kämpfte um jeden Kunden. Schließlich gab es für höhere Umsätze auch höhere Provisionen vom Veranstalter. Um den Kunden zu ergattern, gab man es da auch schon mal billiger. Eine eingeübte Tradition. Die gepflegt wurde. Und über die nicht gesprochen wurde.

Dementsprechend mit Argusaugen wurden die ersten Ausgaben von FaktuM beäugt. Denn, wie es nun einmal Brauch ist beim Mucha Verlag, wird der Branche zum Auftakt nicht Honig ums Maul geschmiert. Sondern im Gegenteil unangenehme Fakten aufgetischt. 

Im Falle von FaktuM war es die Rabattitis, der man sich in den ersten Jahren annahm. Monat für Monat wurden die anonymen Tester ausgeschickt, um sich eine Reisebüro-Kette nach der anderen vorzunehmen. Durch geschicktes Verhandeln einen ordentlichen Rabatt herauszuschlagen. 

Dabei wurden sie gebrieft, nicht so schnell aufzugeben. Zuerst stand die harmlose Frage nach Rabatt, die in weiteren Stufen bis zur Andeutung, woanders zu buchen, eskalierte. Fazit: Rabatt war damals durchaus üblich und auch als Erstkunde zu haben. Nicht bei jedem, sei hier angemerkt. Und fünf Prozent waren dann doch schon seltener. Allerdings waren sie zu bekommen. Und das bei Margen, die rund 10 Prozent betrugen. Doch blieb man auch in diesen Fällen der Verlagslinie treu: Ging es ja nicht darum, die schwarzen Schafe anzuschwärzen, sondern die Helden vor den Vorhang zu holen. Jene, die die ruinöse Feilscherei abzuwehren wussten. Und damit Vorbilder in der Branche waren.

1996 nahm man sich eines Phänomens an, das bis vor der Coronakrise andauerte: Den Flugpreisen. Genauer: den sinkenden Flugpreisen. Noch waren die Billigflieger spärlich gesäht und Ryanair noch gar nicht am europäischen Festland angekommen. Doch die Flugpreise zeigten bereits abwärts. Und hatten sich in den 15 Jahren bis 1996 bereits halbiert. Die Frage, die sich da stellte: Wie sieht es angesichts der Dumpingpreise mit der Sicherheit aus? Anlass der Warnungen des Präsidenten der österreichischen Pilotenvereinigung war ein Flugzeugabsturz vor Puerto Plata. Bevor sie vom Boden der Dominikanischen Republik abhob, stand die Boeing 757 20 Tage lang auf dem Vorfeld des Flughafens. Ohne Wartung…

Von Ulrich Bentz

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