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Britische Regierung will Bahn verstaatlichen

Bestehende Verträge mit privaten Betreibern sollen gekündigt oder nicht mehr verlängert werden.

03.09.2024 10:25
red01
Pixabay

Die neue britische Regierung will die Bahn teilweise wieder verstaatlichen. Noch heute, Dienstag, soll das Parlament in London in dritter Lesung über ein entsprechendes Gesetz von Verkehrsministerin Louise Haigh abstimmen. Der Entwurf sieht vor, dass der Betrieb durch private Anbieter endet, wenn die bestehenden Verträge auslaufen oder eine vertragliche vereinbarte Kündigungsklausel gezogen werden kann.

Insgesamt gibt es derzeit 28 verschiedene Bahnunternehmen im Vereinigten Königreich, die in der Regel vorrangig eine bestimmte Region bedienen. Seit Längerem gibt es Kritik an Zugausfällen und Verspätungen sowie hohen Ticketpreisen. Immer wieder hatten Streiks die Verbindungen lahmgelegt. Gewerkschaften werfen den Unternehmen vor, ihre Beschäftigten auszunutzen. Gewinne kämen nur Managern und Aktionären zugute.

 

Infrastruktur integrieren

In einem zweiten Schritt will Ministerin Haigh von der sozialdemokratischen Labour-Partei den Staatskonzern Great British Railways aufbauen. Er soll auch die Aufgaben des nicht gewinnorientierten Unternehmens Network Rail übernehmen, das für die Infrastruktur wie das Schienennetz verantwortlich ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass das britische Bahnsystem verstaatlicht werden soll. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die vier großen Anbieter zum Staatskonzern British Railways zusammengelegt. Als die konservative Regierung unter Premierministerin Margaret Thatcher die Staatsbetriebe verkaufte, wurde British Rail, wie der Konzern dann hieß, zerschlagen.

 

apa

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