Schweizer zahlen heuer erneut mehr für Urlaub als vor Corona
Gegenüber 2023 stabil
Wenn es um ihre Ferien geht, gönnen sich Kunden in der zahlungskräftigen Schweiz weiterhin mehr als noch vor der Coronapandemie. Rund 10 bis 20 Prozent höher als 2019 ist heuer die Zahlungsbereitschaft laut dem Reiseanbieter TUI Suisse. Damit sei das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr ungefähr stabil, sagte Geschäftsführer Philipp von Czapiewski am Mittwoch an einer Veranstaltung vor den Medien.
Dass die Schweizer Kunden mehr bezahlen als vor der Pandemie, habe drei Gründe, ergänzte er. Ein „kleiner Teil“ davon sei auf das allgemein gestiegene Preisniveau zurückzuführen, sagte von Czapiewski. „Die Hauptgründe sind aber höherwertige Kategorien – sprich: wer sich vorher Ferien im Viersternhotel gebucht hat, gönnt sich heute eher einen Aufenthalt im Fünfsternhotel – und eine durchschnittlich längere Reisedauer.“
Das habe mit den Erfahrungen während der Pandemie zu tun, als man nicht reisen und seinen Hobbys nicht nachgehen konnte oder durfte. „Die Pandemie war ein Katalysator für den Fokus auf mehr Freizeit und Erholung“, erklärte der Geschäftsführer von TUI Suisse.
In anderen Bereichen normalisiert sich die Situation nach der Pandemie hingegen zunehmend. So würden Reisen inzwischen wieder deutlich früher gebucht, sagte von Czapiewski. Während und nach der Pandemie hatten die Kunden ihre Ferien teils extrem kurzfristig gebucht, weil noch immer mit Reisebeschränkungen zu rechnen war.
„Jetzt sind unsere Gäste – insbesondere die Stammgäste, die genau wissen, wohin und in welches Hotel sie reisen wollen – froh, wieder deutlich im Vorfeld buchen zu können“, erläuterte der TUI-Suisse-Chef. Das Unternehmen stellt gar fest, dass die Buchungen für den kommenden Winter so früh eintreffen wie noch nie.
Insgesamt zeigt sich der Reiseveranstalter sehr positiv für das laufende Jahr. „Und zwar sowohl für den Sommer als auch für den Winter“, so von Czapiewski. Nebst Buchungen für Flüge und Hotels würden auch die von TUI angebotenen Ausflüge immer beliebter. „Mit 1,25 Millionen Ausflugsgästen verzeichneten wir im letzten Jahr einen neuen Rekord“, sagte er. Zu diesen Ausflügen gehören Dinge wie Quad-Fahrten in der Wüste, Naturparkbesuche, Weinverkostungen oder Kamelreiten.
Ein aktueller Trend ist außerdem die Verschiebung weg von den klassischen Ferienzeiten hin zu den Randzeiten. „Natürlich ist der Hochsommer nach wie vor am stärksten, aber es gibt zunehmend einen Shift in den Herbst hinein“, so von Czapiewski.
Darum habe sich TUI für den Herbst Zusatzkapazitäten auf den Flugzeugen an beliebte Herbst-Ferienziele wie Türkei, Griechenland, die Kanaren und Ägypten gesichert. 1.500 Plätze auf Flügen seien hinzugekommen. Und beliebte Hotels hätten ihre Saison bis in den November hinein verlängert.
Zusätzliche Kapazitäten hat TUI ähnlich wie in Österreich und Deutschland auch wegen der Insolvenz des Konkurrenten FTI aufgenommen. Rund 300.000 Hotelzimmer habe man übernommen, indem man unmittelbar nach der Nachricht der FTI-Insolvenz an wichtigen Destinationen in Spanien, der Türkei, Griechenland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Hotelverbänden, Partnern und auch Ministern verhandelt habe. Von diesen Zimmern seien viele vorher von FTI angeboten worden, aber nicht alle.
„Aber gerade im Zuge der FTI-Insolvenz geht es natürlich auch darum, dass wir Kontingente übernehmen, die wir langfristig weiterführen können“, so von Czapiewski. Auch Übernahmen von FTI-Hotels schloss er nicht aus, wenn es dann einmal einen Überblick gebe, welche Hotels verkauft werden sollen.
APA/Red.
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