D: Ryanair und Eurowings kürzen Flugprogramm
Betrieb in Dortmund, Dresden und Leipzig wird eingestellt, Angebot in Hamburg um 60 Prozent reduziert.
Nach dem angekündigten Teilrückzug in Berlin will Ryanair auch in Hamburg sein Flugprogramm deutlich reduzieren und andere Standorte in Deutschland gar nicht mehr anfliegen. Der größte europäische Billigflieger begründete seinen Schritt für den Sommer 2025 erneut mit den hohen Standortkosten für die Luftfahrt in Deutschland. Eurowings kürzt sein Angebot in Hamburg.
„Ryanair wird den gesamten Betrieb in Dortmund, Dresden und Leipzig einstellen und das Flugangebot in Hamburg um 60 Prozent reduzieren, was zu einem Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen führt“, sagte Ryanair-Airlinechef Eddie Wilson in Hamburg. Das deutsche Flugangebot für den Sommer 2025 werde damit um weitere zwölf Prozent gestrichen, 22 Strecken fallen weg.
Der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings, Jens Bischof, erklärte, auch Eurowings werde in Hamburg wegen der Ankündigung höherer Kosten dort um rund 1.000 Flüge im Jahr reduzieren. „Wir kämpfen mit rekordhohen Standortkosten“, sagte er beim DRV-Reisekongress in Berlin. Fluglinien, die ihre Assets dort einsetzen könnten, wo es am profitabelsten sei, „machen einen Bogen um Deutschland“, sagte Bischof, der auch Präsident des Lobbyverbands BDL ist. Dieser sprach von Alarmzeichen: „Die Kostenschraube für Luftverkehr in Deutschland ist überdreht.“
Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt
Der Flughafenverband ADV warnte, Deutschland verliere in der Luftfahrt weiter den Anschluss. Die Ryanair-Ankündigung zeige, dass der Standort zu teuer sei, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig.“
In der Kostendebatte plädierte jüngst die Lufthansa dafür, dass Deutschland dem Beispiel Schwedens folgen und die Luftverkehrsteuer abschaffen sollte.
apa
Luftfahrt
Hier finden Sie die aktuellsten News zum Thema Luftfahrt.