Grünes Licht für umstrittenen Mega-Flughafen in Polen
Flughafen soll 2032 eröffnet werden - Projekt kostet umgerechnet rund 30 Mrd. Euro
Die polnische Regierung gibt grünes Licht für den Bau eines riesigen Luftdrehkreuzes im Zentrum des Landes. Man werde am umstrittenen Plan der Vorgängerregierung festhalten, aber auch einige Änderungen vornehmen, erklärte Ministerpräsident Donald Tusk am Mittwoch. Der Flughafen soll 2032 eröffnet werden und für zunächst 34 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt sein. Dem Vize-Entwicklungsminister Maciej Lasek zufolge soll das Projekt 131 Mrd. Zloty (30,4 Mrd. Euro) kosten.
Die frühere nationalistische Regierung der PiS-Partei hatte den Bau eines Verkehrsknotenpunkts vorgeschlagen, um Polens Wirtschaft und das internationale Ansehen zu stärken. Auch für militärische Zwecke sollte der Airport genutzt werden können. Wegen der enormen Kosten und der Lage fernab von jeder größeren Stadt wurde das Projekt jedoch heftig kritisiert.
Das Vorhaben sei „Gegenstand einer ernsthaften politischen Auseinandersetzung“, sagte Tusk auf einer Pressekonferenz. „Die Aufgabe des Teams bestand darin, Politik, Propaganda und organisiertes Trolling voneinander zu trennen. Das hat einige Zeit gedauert.“ Der Flughafen in Baranow in Zentralpolen solle zwar gebaut, zugleich aber die regionalen Flughäfen und die Airports Chopin und Modlin – die die Hauptstadt Warschau bedienen – modernisiert werden. Zudem soll das Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz, das Teil des Gesamtprojekts ist, große Städte miteinander verbinden – nicht nur mit dem Flughafen oder der Hauptstadt.
Vertreter der PiS-Partei kritisierten die neuen Pläne. Dass Tusk den Bau des Großflughafens ankündige und zugleich die beiden Warschauer Airports ausbauen wolle, sei „völlig widersprüchlich“, schrieb der Abgeordnete Marcin Horala auf X.
APA/Red.
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